14 Mai
Noch zweimal schlafen, dann startet das 8. Japanische Filmfest Hamburg offiziell (die ersten Filme aus dem Yokohama-Special liefen bereits, dazu unten mehr) mit dem Eröffnungsfilm Ode an die Freude, der auch bereits ausverkauft ist. Eine allgemeine Akkreditierung habe ich zwar nicht bekommen, aber zum Trost eine Einladung zu Pressevorführung und PK mit Regisseur Masanobu Deme, den Hauptdarstellern Bruno Ganz, Reiko Takashima und Produzent Yusuke Okada. Ist zwar nicht meine erste PK, aber die erste mit tatsächlich bekannten Menschen. Spannend!
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Gestern habe ich mit wie Espenlaub zitternden Händen meine sehnlichst erwartete Dauerkarte (die wirklich in Nullkommanichts fertig war, meine Hochachtung an die Organisatoren!) in Empfang genommen. 🙂
Und so sieht sie aus.
Praktisch eingeschweisst, was sie zu einem lange haltbaren, schönen Erinnungsstück macht. Der Hintergrund dürfte ein Screenshot aus Paprika sein, zu dem mein langweiliges Bewerbungsfoto so gar nicht passen will… Hätte mir da mit Photoshop noch einen Samurai-Haarschnitt verpassen müssen oder ähnliches.
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Den ersten Film (genaugenommen eigentlich zwei) hab ich gestern Abend schon im Rahmen des Yokohama-Specials gesehen: Detective Office 5, ein Doppelfeature aus zwei Episoden eines sehr interessanten TV-Projekts, bei dem sich jede Episode um einen anderen Detektiv der berühmten Detektei D5 dreht. Soweit ich das anhand der offiziellen Homepage erkennen kann, wird wohl gerade die zweite Staffel gedreht.
In der gezeigten Doppelfolge mit den Detectives 591 und 522 (alle Detektive in der Agentur haben mit 5 beginnende Nummern) geht es um kriminelle Machenschaften in einer Schönheitsklinik. Alles was mit der Detektei zu tun hat ist sehr schön mit vielen guten Ideen in Szene gesetzt, die Ästhetik gefällt mit interessanten, an Manga angelehnten Einstellungen und die sich bis zum Horizont dehnenden Industrieanlagen und Schornsteine von Yokohama geben einen düsteren, trostlosen Hintergrund für die Handlung ab. Auch mit Ironie gegenüber dem Detektiv-Genre wird nicht gespart. Bilder liefert der Trailer:
[flash]http://youtube.com/watch?v=Ff5r3_-3YXY[/flash]
Leider sind die Schurken klischeehaft bis zum Extrem dargestellt: Eine geniale aber größenwahnsinnige Schönheitschirurgin und ein fingernagelkauender, mit dem Leatherman operierender Psychopath als Betreiber der Klinik. Die Handlung verläuft nach dem zunächst vielversprechenden, mit schönen Überraschungen aufwartetenden Auftakt dann doch teilweise arg vorhersehbar (ich will jetzt nicht zu viel verraten, der Film läuft ja nochmal am Sonntag um 17.30 Uhr). Zu guter Letzt wirken die Vorgänge in der Klinik auch ziemlich unglaubwürdig – eine geniale Chirurgin, die wichtige Operationen ohne Mundschutz und Handschuhe durchführt? Hallo? – naja.
Interessant ist das Projekt aber nicht zuletzt, weil die Idee wohl inzwischen von einer internationalen Fanszene aufgegriffen wurde und bereits an „inoffiziellen“ Folgen gearbeitet wird – gewissermaßen eine Open-Source-Serie. Dazu beizeiten mehr. Update siehe Kommentar!
3 Kommentare for "Festivalbits – Teil 1"
Open-Source-Serie? Das klingt interessant. Bisher kenne ich nur Open Source Filme.
Die Aussage zur Open-Source-Serie beruhte – wie sich inzwischen herausgestellt hat – auf einem Missverständnis. Es ist leider nicht so, dass inoffizielle Teams (aus Fans oder sonstwem) eigenständig Folgen entwickeln, sondern dass die verschiedenen Folgen, die auch auf der Homepage geteasert werden, von verschiedenen Regisseuren, Autoren etc. umgesetzt werden. Ganz im Sinne der Idee, jeder Folge mit den wechselnden Hauptpersonen auch unterschiedeliche Perspektiven mitzugeben.
Schade, fand die Idee einer „Open-Source-Serie“ auch sehr spannend. Aber du erwähnst Open-Source-Filme, hast du Beispiele parat?
[…] Jahr war ich mit meiner Dauerkarte und viel Begeisterung auf dem 8. Japanischen Filmfestival hier in Hamburg unterwegs und habe über […]
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