10 Feb
Etwas spät bin ich dran, aber besser spät als nie! So habe ich immerhin die Möglichkeit, alles Wichtige in einem Artikel zusammenzufassen. Ist das Leserfreundlichkeit oder was? 😉
2008 war das erfolgreichste Jahr für die japanische Filmindustrie seit fast 40 Jahren mit einem Marktanteil von 59,5 Prozent! 1969 konnten japanische Produktionen zuletzt einen höheren Marktanteil erreichen, damals waren es 64,1 Prozent. Die Umsätze sind jedoch leicht gesunken, ebenso wie die Anzahl der Kinobesuche, die bei 160 Mio lag (was aber immer noch deutlich besser ist als die Zahlen in den 1980/90ern).
Besonders erfreulich ist die Zahl der gezeigten japanischen Filme, die sich nun schon das dritte Jahr in Folge bei über 400 hält – ein Niveau, das es zuletzt ebenfalls Anfang der 1970er gab. Das zeigt, dass hinter den guten Zahlen nicht nur ein paar Großprojekte stehen (die natürlich den Löwenanteil der Umsätze generieren, gleich mehr dazu), sondern eine große Vielfalt und Bandbreite, was meines Erachtens der beste Indikator für die Kraft des gegenwärtigen japanischen Films ist. Bedenklich für die Industrie dürfte jedoch die weiter steigende Zahl der Leinwände sein, deren Anzahl sich seit Mitte der 90er fast verdoppelt hat. Bei nur geringfügig gestiegenen Besucherzahlen bedeutet das eine immer geringere Auslastung, was langfristig zu einem üblen Kinosterben führen dürfte. Wer sich noch weiter in die Statistiken vertiefen möchte, findet diese bei der eiren.
Ein eindrucksvoller Beleg für die Stärke der einheimischen Filme in 2008 (und des Marktführers Toho) ist auch die Liste der erfolgreichsten Filme, bei denen sich nur 3 ausländische Produktionen unter den Top10 befinden:
Wer jetzt allerdings meine persönlichen Top10-Filme des letzten Jahres erwartet, den muss ich leider enttäuschen, mein Fokus liegt dann doch (noch) zu sehr auf den Klassikern. Empfehlen kann ich aber die Bestenlisten der Autoren von Midnight Eye.
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