6 Nov
Zu diesem Fazit gelangt Robert Castle in seinem Artikel über die Zatoichi-Filmserie der 1960er und 1970er Jahre, der gerade in der neuesten Ausgabe vom Bright Lights Film Journal erschienen ist.
Er berichtet von Castles Überraschung, als er durch Takeshi Kitanos „Zatoichi“ von den 25 Vorgängerfilmen um den blinden Schwertkämpfer Ichi erfuhr und wie er die Serie lieben lernte. Ich habe einige mir wichtig erscheinende Aussagen des (englischen) Artikels zusammengefasst, eine sehr gute Übersicht über den Inhalt der ganzen Ausgabe hat Thomas zusammengestellt. Und bei twitchfilm gibt’s übrigens eine Review zu den auf DVD erscheinenden TV-Folgen von Zatoichi.
Was zeichnet also Ichi, den Held von 25 Filmen, aus?
Als das Paradoxon der Serie bezeichnet Robert Castle, dass Ichi trotz all dieser positiven, friedfertigen Eigenschaften immer wieder mit absolut mörderischer Gewalt konfrontiert wird. Die Urheber dieser Gewalt müssen jedoch immer mit dem Leben bezahlen. Damit werde Ichi zum idealen Helden der kleinen Leute, so Castle.
Das überraschendste an der Serie scheint zu sein, dass trotz der 25 Teile anscheinend kein Verfall, keine schematischen Wiederholungen auftreten, dass es den Produtzenten im Gegenteil immer wieder gelang, durch kleine Kniffe die Serie zu beleben.
Daher das Fazit: Zatoichi forever!
5 Kommentare for "Zatoichi forever!"
Hallo,
da du immer so schön einträge bei mir hinterlässt muss ich das nun auch mal hier tun 😉
getan!
ich hab gesehen dass bei http://www.kinopolis.de ein asia filmfestival stattfindet. auch mit einigen japanischen filmen. vielleicht was für dich?
natürlich findet das jetzt statt, wo ich nicht da bin … früher gab es das bei uns in der nähe nie 🙁
gruss
Hallo Ataje,
danke für den Tipp mit dem Asiafilmfest, werde das aufgreifen, auch wenn ich kein Kinopolis in der Gegend hab. Leider sind die Filme ziemlich „querbeet“, „Haze“ zum Beispiel ist ein Horror-Kurzfilm (lief im Mai hier in Hamburg auf dem Japanischen Filmfest), daneben Takashi Miikes „Big Bang Love“… aber grundsätzlich freu ich mich natürlich über jeden Film, den man hierzulande im Kino zu sehen kriegt.
Hinweis: In der im Oktober erschienenen Ausgabe des Journals des Filmwissenschaftlichen Instituts in Nottingham findet sich auch ein Artikel über Zatoichi: Between Comedy and Kitsch: Kitano’s Zatoichi and Kurosawa’s Traditions of „Jidaigeki“ Comedies“. Außerdem daselbst vielleicht noch von Interesse: Eine Rezension eines Buches über den japanischen Horrorfilm.
Schöne Grüße,
Thomas
@ ataje
wollte gerade den Beitrag zum Asiafilmfest bei Kinopolis schreiben, da fiel mir auf, dass die entsprechenden Filme schon vor zwei Wochen anliefen… ist also leider eher Schnee von gestern. Schade. Aber nichts für ungut, freu mich schon, wieder von dir zu hören.
@ Thomas
Besten Dank (mal wieder)! 🙂
Das Horrorgenre ist ja nicht so mein Ding, aber natürlich haben die Japaner da einiges innovatives zu bieten in der letzten Zeit, sollte ich mich vielleicht doch mal überwinden…
2happened
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