6 Apr
Original: Yōki na gyangu ga chikyū o mawasu (2006), von Tetsu Maeda
Als sie zufällig bei einem amateurhaft durchgeführten Banküberfall anwesend sind, lernen sich Kyono, Naruse, Kuon und Yukiko kennen und merken, dass sie es selbst viel besser machen könnten. Denn ihre besonderen Fähigkeiten ergänzen sich perfekt: Naruse (Takao Osawa) ist der Planer und Organisator und hat außerdem ein untrügliches Gespür für Lügen. Kuon (Shota Matsuda) ist ein exzellenter Taschendieb, Yukiko (Kyoka Suzuki) eine Fahrlehrerin mit dem Talent zur Stuntfrau und Kyono (Koichi Sato) ein Charmeur und Schwätzer vor dem Herrn.
Zunächst läuft für die so entstandene Gang alles wie am Schnürchen, doch dann tauchen Erpresser auf, die Yukikos Sohn kidnappen und den Erfolg der Gang ausnutzen wollen. So muss Naruse einen Plan aushecken, um eine weitere Bank zu überfallen und dabei gleichzeitig die Erpresser schachmatt zu setzen. Nebenbei entwickelt sich auch noch eine Romanze zwischen ihm und Yukiko. Beim Showdown geht es dann endgültig drunter und drüber, als auch noch ein rachsüchtiger Kollege Naruses mit einer Bombe auftaucht und ein vertrottelter Polizist ins Geschehen eingreift.
Die Charaktere dieser abgedrehten Gangsterkomödie sind leider ziemlich dünn, nur Yukiko und ansatzweise Naruse werden etwas ausführlicher beleuchtet und dem Zuschauer nahegebracht. Auch die Gags sind manchmal etwas sehr albern. Das ist schade, aber bei einem Film, der auf Action, Spaß und eine rasante Handlung setzt nicht weiter verwunderlich.
Viel problematischer sind die Widersprüche des Plots und die vielen durcheinander geworfenen Handlungsfäden, die es dem Zuschauer am Ende doch ziemlich schwer machen, zu verstehen, was nun eigentlich wirklich passiert. Dieser Effekt wird noch verstärkt durch die Erzählstruktur, die nicht kontinuierlich chronologisch verläuft sondern Flashbacks und im Fall der Planung des Überfalls auch Vorgriffe auf die Zukunft verwendet. Zudem durchbrechen eine Reihe von CGI-Effekten, die zwar lustige Ideen umsetzen und schön anzusehen sind, die Struktur und erschweren so die Konzentration auf das Wesentliche noch zusätzlich.
Zugleich sind es aber genau diese skurrilen Ideen, die entscheidend dazu beitragen, dass A Cheerful Gang turns the Earth einfach richtig Spaß macht und gute Unterhaltung für die ganze Familie bietet (trotz einiger in slow motion abgefeuerter Revolverkugeln ist der Film nämlich weitgehend gewaltfrei). Daher sehe ich dann auch darüber hinweg, dass bei aller Ähnlichkeit zu offensichtlichen Vorbildern wie Butch Cassidy and the Sundance Kid oder Ocean’s Eleven deren Klasse in weiter Ferne bleibt.
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