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Es ist mal wieder soweit, die Japan Foundation schickt die Retrospektive eines großen Regisseurs auf die Reise durch die deutschen Kinosäle – oder zumindest eine Handvoll Kinosäle. Dieses Mal ist es Seijun Suzuki, das Enfant terrible, der Experimentator, der durchgeknallte Einzelgänger mit der großen Lust am Unkonventionellen. Seit Januar waren stolze 15 Filme seines Werkes bereits im JKI in Köln zu sehen, in Nürnberg lief die Retrospektive im Filmhaus und nun kommen sie auch ins Metropolis nach Hamburg! Yiehhaaaa! 🙂

Bisher sind lediglich die Juli-Termine bekannt, aber es sollen auch im August noch weitere Filme gezeigt werden*

  • Love Letter (1959): 7. Juli
  • Branded to Kill (1967): 7. & 9. Juli
  • Down with Wicked (1963): 10. & 11. Juli
  • The Young Rebel (1963): 14. & 15. Juli
  • Youth of the Beast (1963): 16. & 17. Juli
  • Kanto Wanderer (1963): 18. & 21. Juli
  • Flower and Rage (1964): 22. & 23. Juli
  • Gate of Flesh (1964): 25. & 26. Juli
  • Story of a Prostitute (1965): 27. & 28. Juli
  • Tattooed Life (1965): 30. & 31. Juli

Klar, dass ich mir davon möglichst keinen entgehen lassen will, schließlich sind auch einige Filme dabei, die sonst wohl auf Jahrzehnte hinaus nicht wieder zu sehen sein werden, schon gar nicht auf der großen Leinwand!

* Diese Retro ist übrigens wieder ein herausragendes Beispiel für die katastrophale Kommunikationspolitik rund um die Retrospektiven der Japan Foundation. Eine simple Google-Suche bringt so gut wie gar keine hilfreiche Informationen zutage, der Link zum JKI Köln führt auf eine leere Seite. Es gibt ein paar Foren- und Blogbeiträge, in denen Fans jeweils auf die Vorstellungen in ihrer Stadt verweisen (so wie ich), aber keinerlei zentrale Informationsmöglichkeit, in welchen Städten die Filme wann zu sehen sind. Von einem aktiven Bewerben der Filme ganz zu schweigen. Einfach unterirdisch. Und auch das Metropolis enttäuscht, außer im aktuellen Programmheft ist nirgends eine Info zu der Retro zu finden.

Update mit Programm vom August:

  • Tokyo Drifter (1966): 3. & 8. August
  • Fighting Elegy (1966): 6. & 9. August
  • Carmen from Kawachi (1966): 12. & 13. August
  • Zigeunerweisen (1980): 15. & 16. August
  • Heat Shimmer Theater (1981): 19. & 20. August
  • Yumeji (1991): 24. & 25. August

Seit ein paar Tagen ist das komplette Programm des Japanischen Filmfests Hamburg auf der Webseite nachzulesen, gerade rechtzeitig um noch vor dem Filmfest ein bisschen Stimmung zu machen und die Werbetrommel zu rühren 🙂

Ich habe noch nicht alle Filme angesehen – sind ja auch wieder verdammt viele, um die achtzig – aber ein paar hab ich mir schon rausgeguckt. Zu den Highlights dürfte wohl der Eröffnungsfilm, der bildgewaltige und effektgeladene historische Actionfilm The Floating Castle gehören, oder Helpless and Reckless, eine düster-mitreißende Inzestgeschichte.

Spannend klingen auch Ushijima the loanshark oder Ringing in their ears, sowie My Departure, der neue Film von Tetsu Maeda, der im letzten Jahr mit Sukiyaki einen der Knallerfilme zum Festival beigesteuert hatte. Dieses Mal scheint  er sich eher im Bereich Familiendrama zu bewegen, mal sehen, wie er sich da zurecht findet. Eher witzig klingt dafür Nana and Kaoru, ebenso wie einer der wenigen Anime den wir auf dem JFFH zu sehen bekommen werden, Memories of Family. Und dann ist da natürlich noch Himizu, Sion Sonos vor dem Hintergrund der Tsunami-Katastrophe spielendes Coming-of-Age Drama, das ich mir auf keinen Fall entgehen lassen werde!

Gut, dass das Kurosawa-Buch so gut wie fertig ist, da kann das Filmfest kommen 🙂

Zwischendurch eine kurze, für mich und meine zahlreichen Hamburger Leser aber ziemlich interessante Info: Zwar ist auch dieses Jahr wieder nur ein Film aus Japan am Start, aber immerhin handelt es sich um Hanezu, das neueste Werk von Naomi Kawase, das in Cannes für die Goldene Palme nominiert war.

Naomi Kawase ist ursprünglich als Dokumentarfilmerin bekannt geworden, hat aber auch einige Spielfilme gedreht. Als ich vor 4 Jahren ebenfalls auf dem Filmfest Hamburg The Mourning Forest gesehen habe, war ich vom Fleck weg begeistert, nur leider sind kaum andere ihrer Werke im Westen erhältlich und ich konnte mich nicht weiter mit ihrer Arbeit vertraut machen. Anfang des Jahres brachte dann das Metropolis Kino eine Werkschau mit zahlreichen auch frühen Dokumentarfilmen nach Hamburg, und ich war einfach nur baff! Eine solche Entschlossenheit, das eigene Leben und den Sinn der eigenen Existenz mittels des Mediums Film zu durchdringen, und die Unmittelbarkeit, die sie dabei erreicht, hatte ich noch nie gesehen. Ein bisschen wird das auch in diesem arte-Interview angesprochen, das sie in Cannes gab. Lange Rede kurzer Sinn: Ich werde mir Hanezu auf jeden Fall ansehen und kann jedem nur raten, das ebenfalls zu machen. Die Spielzeiten:

30.09.2011 um 22:15 Uhr im 3001 Kino
02.10.2011 um 16:30 Uhr im Passage-Kino auf der Mönckebergstrasse

Außerdem zeigt das Filmfest noch Tatsumi, einen Film des singapurischen Regisseurs Eric Khoo über das Leben des einflussreichen Mangakünstlers Yoshihiro Tatsumi, der in den 50er Jahren mit seinen alternativ-anspruchsvollen Werken die sich nicht an klassische Mangaleser richteten, ein ganz neues Genre schuf. Diesen Film könnt ihr sehen am:

30.09.2011 um 21:30 Uhr im B-Movie und am
02.10.2011 um 17:00 Uhr im Abaton Kino

Wie derzeit wohl jede Veranstaltung mit Japanbezug stand natürlich auch das JFFH unter dem Eindruck der Erdbebenkatastrophe mit zehntausenden Toten. In Zusammenarbeit mit der in Hamburg lebenden Künstlerin Nobuko Watabiki gab es während des Festivals im Metropolis und in der Festival-Lounge eine sehr berührende und beeindruckende Auseinandersetzung mit den tragischen Ereignissen des März zu bestaunen: Hunderte Künstler aus Japan hatten ihre Gedanken und Gefühle auf Postkarten verewigt und nach Hamburg geschickt.

Das Ergebnis war hochgradig beeindruckend! Von todtraurigen über nachdenkliche bis zu total lebensfrohen, quietschbunten Postkarten war so ziemlich alles dabei. Einige waren von persönlichen Botschaften und Berichten begleitet, wie etwa dieses Beispiel, das mit einer Postkarte bunter Blumen kam:

JFFH2011_01

Wer sich für die unter dem Namen „Tegami“ laufende Kunstaktion interessiert, kann sich auf der Website informieren und einige gescannte Exemplare ansehen. Die Initiatoren berichten von großem Interesse an der Ausstellung und wollen sie wenn es irgendwie möglich ist auch auf die Reise schicken.

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Obwohl ich in diesem Jahr nicht mehr in die Organisation des Festivals involviert war, konnte ich dann doch nicht fünf Tage lang untätig zugucken, während sich die alten Freunde und Mithelfer bis tief in die Nacht hinein im Schweiße ihres Angesichts die Allerwertesten aufreißen. Und das mit „Schweiß“ meine ich absolut wörtlich, denn bei so einem Filmfest zu helfen heißt nicht nur, Tickets abzureißen und Gästen die touristischen Highlights von Hamburg zu zeigen. Da muss auch mal eine Wagenladung 35mm-Filme in den Vorführraum hochgeschleppt werden, und je nach Film wiegt so ein Paket schlanke 20-40 Kilo!

JFFH2011_02

So sieht dann beispielsweise ein 13 Assassins auf der Treppe zum Vorführraum des Metropolis aus. (Übrigens einer der Knallerfilme des diesjährigen Festivals, Rezension kommt noch in den nächsten Tagen)

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Deutlich leichter und mit sehr viel mehr Spaß verbunden als Filme zu schleppen ist da die Vorbereitung des Filmfrühstücks. Wenn man nur nicht so verdammt früh aufstehen müsste dafür! 🙁

Aber es hat sich auch dieses Jahr wieder gelohnt und Riesenspaß gemacht. Die Onigiri waren superlecker, Jans japanischer Kartoffelsalat ein Gedicht und Saschas Miso-Suppe einfach göttlich! So langsam scheint sich das bei den Gästen wirklich herumzusprechen, und so war der Andrang trotz typisch Hamburger Wetter wieder ziemlich groß.

JFFH2011_03

Schön war’s! Und lecker 🙂

Ein schönes nachträgliches Geschenk habe ich heute bei der Rückkehr nach Hause im Briefkasten vorgefunden: Das Hamburger Metropolis-Kino zeigt im Januar eine erstaunlich umfangreiche Werkschau der Regisseurin Naomi Kawase, die bereits in Locarno und Rotterdam sowie zweimal in Cannes ausgezeichnet wurde. Neben drei abendfüllenden Spielfilmen sind auch 8 Kurzfilme Bestandteil der Werkschau.

Wer in und um Hamburg wohnt, darf sich zu diesen Terminen auf folgende Filme freuen:

2. Januar, 19 Uhr:
Der Wald der Trauer (2007, Großer Preis in Cannes)

5. Januar, 19 Uhr:
Suzaku (1997, Goldene Kamera in Cannes, Kritikerpreis in Rotterdam)

6. Januar, 19 Uhr:
Schnecke (1994), Schau, der Himmel (1995), The Setting Sun (1996)

8. Januar, 17 Uhr:
Nothing Vanishes (2008)

9. Januar, 17 Uhr:
Shara (2003, nominiert für die Goldene Palme in Cannes)

12. Januar, 19 Uhr:
In deinen Armen (1992), Um mich herum Stille (2001)

18. Januar, 19 Uhr:
Geburt und Mutterschaft (2006), Der Tanz der Erinnerungen (2002)

Leider fehlt einer der höchstdekorierten Filme aus Kawases Karriere, das fast dreistündige Drama Hotaru aus dem Jahr 2000. Dennoch freue mich enorm und werde mir natürlich möglichst alle Filme ansehen!

Der Herbst scheint es gut zu meinen mit mir und allen Freunden japanischer Filme in Hamburg! Zwar hat das Filmfest Hamburg wieder nur drei Werke aus Japan im Programm, darunter aber immerhin den oscargekrönten Okuribito. Vor allem aber darf ich mich auf eine kleine Ozu-Reihe des Metropolis Kinos freuen! Das sind zwar ebenfalls „nur“ drei Filme, aber dafür die Crème de la crème, die ganz großen Namen, die unsterblichen Klassiker, die richtig dicken Bretter: I was born, but…, Später Frühling und Tokyo Story!

Ich sehe hier zwar das Programmheft des Metropolis vor mir liegen, in dem die Termine schwarz auf weiss stehen, aber so ganz glauben kann ich es noch nicht. Kann mich mal jemand zwicken? Ist es wirklich wahr?

Diese Filme einmal auf der großen Kinoleinwand sehen zu können, gehört zu meinen großen Träumen seit ich mich mit japanischen Filmen beschäftige. Dabei habe ich nie daran gezweifelt, dass der Traum eines Tages wahr werden würde, aber ich hatte mir eher vorgestellt, dass ich dazu nach Locarno oder Rotterdam auf eine Retrospektive fahren würde. Und jetzt bekomme ich sie direkt vor der Haustür, in meinem Hamburger Lieblingskino, präsentiert. Danke, Metropolis, danke! *verstohlenträneausdemaugewisch*

Hier die Daten (auch der beiden weiteren, ebenfalls empfehlenswerten Filme auf dem Filmfest Hamburg):

The Dark Harbour: Freitag 25.09. um 21.15 Uhr im Metropolis
Where are you?: Samstag 26.09. um 21.30 Uhr im Metropolis und Sonntag 27.09 um 17.00 Uhr im 3001
Okuribito (Departures): Donnerstag 01.10. um 19.00 Uhr im Cinemaxx
Tokyo Story: Dienstag 13.10. um 17.00 Uhr im Metropolis
Später Frühling: Donnerstag 15.10. um 17.00 Uhr im Metropolis
I was born, but…: Freitag, 16.10. um 19.00 Uhr im Metropolis

Mein Hamburger Lieblingskino Metropolis (zugleich eines unserer Festivalkinos beim JFFH), bringt im Februar drei Filme von Hayao Miyazaki im Rahmen einer Werkschau! Es handelt sich um Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise ins Zauberland und Das wandelnde Schloss. Die Termine im Einzelnen:

  • Das wandelnde Schloss: 7. und 8. Februar, jeweils um 15.00 Uhr
  • Prinzessin Mononoke: 15. und 21. Februar, jeweils um 14.30 Uhr
  • Chihiros Reise ins Zauberland: 28. Februar und 1. März, jeweils um 14.30 Uhr

Und wie ihr an den Spielzeiten schon erahnen könnt, handelt es sich um eine Werkschau im „Kinder-Retro-Kino“! Entsprechend laufen alle Filme natürlich in der deutschen Fassung. Wahhhh! 🙁

Keine Ahnung, was das Metropolis-Team da geritten hat, normalerweise machen die eigentlich eine sehr gute Programmplanung, aber Mononoke Sonntag Nachmittags im Kinderprogramm… hallo? Naja, ich werde natürlich zähneknirschend hingehen, die Chance, diese Filme auf der großen Leinwand zu sehen, darf man sich schließlich nicht entgehen lassen. Auf dem Weg kann ich dann ja nochmal über die gängigen Vorurteile gegenüber Anime nachdenken.

kommen wohl einfach nicht mehr zusammen. Letztes Jahr hatte ich mich noch über ganze 5 japanische Filme gefreut, jetzt sind wir wieder bei der Beinahe-Abstinenz von 2006, und obendrein ist das Filmfest auch noch ins stimmungstötende Cinemaxx umgezogen, in dem schon das Fantasy Filmfest vor sich hinvegetiert und dem wahrscheinlich nicht mal eine Oscar-Verleihung Leben einhauchen könnte.

Trotzdem ärgert es mich, dass ich während des Festivals auf Geschäftsreise bin, denn einen Hochkaräter haben die Filmfest-Verantwortlichen dann doch noch an der Angel: Kiyoshi Kurosawas hochgelobtes neuestes Werk Tokyo Sonata. Außerdem läuft noch der von drei (nicht-japanischen) Regisseuren gedrehte Episodenfilm Tokyo!.

Die Termine im Überblick:

Tokyo Sonata

01.10., 20.00 Uhr – Cinemaxx
02.10., 19.00 Uhr – Cinemaxx

Tokyo!

29.09., 22.00 Uhr – Cinemaxx
02.10., 17.00 Uhr – Cinemaxx