23 Sep
Der Star vieler Kurosawa- und unzähliger anderer Filme wurde am 12. März 1905 unter dem bürgerlichen Namen Shoji Shimazaki als Sohn einer Samurai-Familie in Ikuno, Hyogo, geboren. Seine Schauspielkarriere begann zunächst auf der Bühne, 1935 stand er dann zum ersten Mal vor der Kamera.
Seine Zusammenarbeit mit Akira Kurosawa, mit dem er 19 Filme drehte, begann bereits mit Sanshiro Sugata, mit dem Kurosawa seinen Durchbruch erlebte. Die Zusammenarbeit der beiden war von großem gegenseitigem Respekt geprägt, ihr persönliches Verhältnis beruhte aber auf einer sehr viel weiter gehenden Zuneigung und Freundschaft: Kurosawa nannte den fünf Jahre älteren Shimura „Ojichan“, zu deutsch Onkel. Auch das Verhältnis zu seinem kongenialen Partner in Die Sieben Samurai und anderen großen Filmen, zu Toshiro Mifune, war durch eine innige Freundschaft geprägt.
Shimura spielte im Lauf seiner Karriere praktisch alle Rollen, vom grausamen Verhörspezialisten in Kein Bedauern für meine Jugend über Yakuza-Gangster, einen dem Alkohol verfallenen Arzt, den aufrechten Samurai, den Wissenschaftler in Godzilla und den einfachen Bauern in Rashomon bis hin zu Musical-Rollen. Seine für mich größte und mitreißendste Rolle ist jedoch die des krebskranken Kenji Watanabe in Ikiru. Wie er den vom Schmerz und von der Sinnlosigkeit seiner Existenz zerfressenen, in seinen Schreibtischstuhl versunkenen todkranken Beamten porträtiert, ist absolut herausragend. Watanabe wirkt in all seinen Bewegungen, Körperhaltungen, dem Ton seiner Sprache durch und durch authentisch und echt. Seine verzweifelte Suche nach einem Sinn im Leben und die unbändige Energie, die ihn durchfließt, als er diesen Sinn letztlich findet, werden von Shimura grandios gespielt! Ich habe selten eine so überzeugende schauspielerische Leistung gesehen.
Es ist diese Vielseitigkeit gepaart mit absoluter Glaubhaftigkeit, die noch dazu ohne große Effekte auskommt, die ihn meiner Meinung nach zum besten japanischen Schauspieler überhaupt macht, noch vor dem sehr viel bekannteren Toshiro Mifune. Takashi Shimura, einer der größten Schauspieler der Filmgeschichte, starb am 11. Februar 1982 in Tokyo.
Ein auszugsweiser Überblick über sein filmisches Schaffen, das Rollen in 197 Filmen umfasst:
1935: Chuji uridasu
1936: Osaka Elegy (Naniwa erejî)
1939: Oshidori utagassen (engl: Singing Lovebirds)
1943: Sugata Sanshiro
1946: Kein Bedauern für meine Jugend (Waga seishun ni kuinashi)
1950: Rashomon
1952: Das Leben der Frau Oharu (Saikaku ichidai onna)
1952: Einmal wirklich leben (Ikiru)
1954: Die Sieben Samurai (Shichinin no samurai)
1954: Godzilla
1957: Das Schloß im Spinnwebwald (Kumonosu jo)
1961: Yojimbo
1962: Chushingura
1965: Rotbart
1968: Zatoichi
1978: Ogin-sama (engl: Lady Ogin)
1980: Kagemusha
23 Sep
Machiko Kyo war zunächst Tänzerin in einem Club in Osaka, bevor sie 1949 ihren ersten Film für Daiei drehte. Bereits im Jahr darauf kam ihr großer Durchbruch mit Akira Kurosawas Rashomon in der Rolle des Vergewaltigungsopfers Masako. Ihre fantastische, vielseitige Darbietung machte sie über Nacht zum Star und zur ersten „femme fatale“ des japanischen Kinos. Auf Grund ihres Aussehens wurde sie auch als die Marilyn Monroe Japans bezeichnet. 1953 feierte sie mit Kenji Mizoguchis Meisterwerk Ugetsu monogatari einen weiteren großen Erfolg, auf den die Hochphase ihrer Karriere folgte: Innerhalb von 10 Jahren drehte sie etwa 40 Filme. Ab 1970 ließ sie ihre Karriere, in der sie mit den größten japanischen Regisseuren der Zeit gearbeitet hatte, ausklingen.
Zu ihren wichtigsten Filmen zählten:
1949: Hana kurabe tanuki-goten
1950: Rashomon
1953: Ugetsu – Erzählungen unter dem Regenmond (Ugetsu monogatari)
1955: Yokihi (engl. The Empress Yang Kwei Fei)
1959: Kagi (engl. Odd Obsession)
1960: Bonchi
1964: Amai ase